FV 09 - SV Niedernhausen 0:2 (0:1) ... Dezimierte Gäste siegen verdient - FV 09 Breidenbach
FV Breidenbach
SV Niedernhausen
0 : 2 (0 : 1)
Sonntag, 26. Sep 2021
15:00 Uhr

Aufstellungen

FV Breidenbach:
Ochs, Kamm, Weber, Künkel, Baum, Ortmüller, Crispino, Mamro, Cakar (71. Pfeiffer), Vielwock, Burk (60. Beinborn)
Auswechselspieler:
Klab, Hengst, Pfeiffer, Beinborn

SV Niedernhausen:
Burghold, Berg, Reusing, Smith, Ofosu, Brewer, Burkhardt ( 77. Gudenkauf), Waldraff, Ortega Tapia (65. Adou), Rebic (87. Muric)
Auswechselspieler:
Baumann, Gudenkauf, Muric, Adou

Tore

0:1 (3.) Ivan Rebic
0:2 (89.) Anes Muric

Karten

Gelbe Karten (FV 09): Burk, Cakar, Kamm, Beinborn
Gelbe Karten (SVN): Ofosu, Waldraff, Berg
Gelb-Rote Karten (SVN): Ofosu (63.)
Rote Karten (SVN): Benarabi (93.)

(FS/26.09.2021)

Am Ende des Tages muss man den Gästen aus Niedernhausen einen verdienten Sieg attestieren. Das dieser Sieg trotz Unterzahl in der letzten halben Stunde glücklich war, kann man keineswegs festhalten. Dafür hatte der SVN beginnend in Halbzeit 1 schon eine Reihe von guten bis sehr guten Torchancen, die auch ein höheres Ergebnis hätte ergeben können. Breidenbach hatte in Keeper Tobias Ochs seinen besten Mann, der mit einer Reihe von klasse Aktionen dafür sorgte, dass die Niederlage mit 0:2 verträglich blieb. Niedernhausen nutzte von der 1. Minute an die Tatsache, dass der FV 09 personell doch stark gebeutelt war und auch zum heutigen Spiel praktisch nur mit 11 Spielern aus dem Verbandsligakader antreten konnte. Mit einigen Ergänzungen aus der 2. Mannschaft konnte wenigstens der Spieltagskader gut aufgestockt werden. Das Fehlen der FV-Schaltzentrale mit Kapitän Lukas Müller und Basti Wanke war ebenso wie das Fehlen der nicht zur Verfügung stehenden restlichen FV-Spieler unverkennbar. 

Breidenbach zeigte sich trotz der personellen Engpässe trotzdem mutig und mit einer guten Einstellung auf dem Feld. Das die letzten Bälle im Anspiel ins Zentrum des Gästestrafraums nicht sauber gespielt wurden, spiegelte sich dann auch in der Anzahl der Chancen für die Gastgeber wieder. Da war zu wenig dabei, was wirklich gefährlich war. Auf der Gegenseite spielten die Gästen mit dem brandgefährlichen Ivan Rebic ihre Schnelligkeit aus und nutzten dabei mit immer wieder gefährlichen Pässen in die Schnittstelle der FV-Abwehr ihre Qualitäten. So kam es bereits in der 3. Minute zum 0:1 durch Rebic, der seinem Gegenspieler enteilte und mit einem Schuss ins lange Toreck die Gästeführung erzielte. Breidenbach versuchte in der Folgezeit, mehr Zugriff auf die Partie zu bekommen. Die Gäste waren es jedoch, die sich ein Chancenplus erspielten und mehrfach alleine vor dem FV-Tor aussichtsreich ihre Chancen vertändelten oder unkonzentriert verballerten. Breidenbach kam so gut wie nicht zum Zug und es dauerte bis zur 31. Minute, bis Alexander Mamro die Vorlage von Felix Baum nutzte und aus ca. 20 Metern abzog. Sein Ball ging knapp am Gästetor vorbei. Weitere Abschlüsse von Felix Baum (36.) und Alexander Mamro (45.) fanden ebenfalls nicht ins Ziel, sodass die Gäste mit einer 1:0-Führung Halbzeit 1 für sich entscheiden konnte.

Nach dem Seitenwechsel hatte sich die FV-Elf viel vorgenommen und bereits im ersten Angriff wurde Felix Baum knapp vor der Strafraumgrenze gefoult. Den Freistoß setzte der Gefoulte dann aber knapp am Tor vorbei. Breidenbach schaffte es jedoch auch in der Folgezeit nicht wirklich, weitere echte Torgefahr im Strafraum der Gäste zu erzeugen. Die vielbeinige Gästeabwehr störte kompromisslos und setzte immer wieder im schnellen Konterspiel die eigenen Stürmer so in Szene, dass es in der FV-Abwehr mehrfach lichterloh brannte. Tobi Ochs hielt seine Elf immer wieder im Spiel. Ähnlich wie in Halbzeit 1 waren auf FV-Seite nur Weitschussversuche zu verzeichnen. Hier zeigte sich Alex Mamro immer wieder sehr präsent, scheiterte aber mit seinen Abschlüssen. Hoffnung sollte Breidenbach erhalten, als Gästeakteur Richard Ofosu in der 63. Minute als bereits gelb verwarnter Spieler Felix Baum im Sprintduell 20 Meter vor dem eigenen Tor von den Beinen holte und sich dafür mit dem Gelb-Roten Karton vom Spiel verabschieden musste. Als in der 85. Minute Breidenbach endlich mal im Strafraum zum Abschluss kam und Gästetorwart Tim Burghold den Schuss vom Lucas Ortmüller parierte, war Marcel Beinborn zur Stelle und staubte zum vermeindlichen 1:1 ab. Doch der Linienrichter hatte seine Fahne gehoben und so blieb es beim 0:1. Als Breidenbach dann in den letzten 10 Minuten nochmals alles nach vorne warf, nutzte Niedernhausen einen der vielen Konter zum entscheidenden 0:2 durch Anes Muric (89.). Unser Team hatte am heutigen Tag alles rausgehauen, was möglich war und muss sich bedingt durch die aktuelle Personalsituation zwar kurz schütteln, kann aber durchaus positiv nach vorne schauen. Bereits nächste Woche werden wieder neue Gesichter im FV-Kader zu sehen sein und dann sollten auch mit den Alternativen die Möglichkeiten gegeben sein, im Derby beim VfB Marburg zu bestehen.

Das sich die Gäste heute dann in der 93. Minute noch eine Rote Karte einhandelten, war sicherlich mehr als unnötig, jedoch auch mehr als verdient für den Gästeakteur Younes Benarabi. Nachdem er nach einem harmlosen Foul zunächst mit einer theatralischen Schauspielerei auffiel, dann urplötzlich putzmunter weiterspielen konnte bzw. wollte, war die eine Seite. Dass er sich dann jedoch gegenüber den Zuschauern auf der Tribüne als Antwort auf seine Schauspielerei mit seinem gestrecktem Mittelfinger dazu veranlasst sah, den Zuschauern zusätzlich noch sein Hinterteil mit leicht heruntergezogener Hose provokativ zu präsentieren, war dann zweifelsfrei deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Der aufmerksame Linienrichter hatte dies ebenfalls vernommen und der insgesamt sehr gut leitende Schiedsrichter Philipp Metzger zeigte Gästeverteidiger Benarabi dann völlig zurecht die Rote Karte. Bleibt zu hoffen, dass diese Art der Fußballpräsentationen auf unseren Fußballplätzen keinen Einzug hält und dass der Akteur für so eine Aktion für längere Zeit nicht auf dem Feld stehen wird. Sein Team jedenfalls hatte sich über 90 Minuten in einer umkämpften und keineswegs unfairen Begegnung mit einer guten Leistung den Sieg verdient, Benarabi wird seine Lektion dann vom Verbandssportgericht hoffentlich noch erhalten. 

Bilder zum Spiel

 

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